Eine nachhaltig bebaute Umwelt erfordert eine ganzheitliche Sicht auf die Planung und bauliche Umsetzung von Gebäuden.
Der Lieferkette folgen
Eine nachhaltig bebaute Umwelt erfordert eine ganzheitliche Sicht auf die Planung und bauliche Umsetzung von Gebäuden. Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft – also der vollständige Le-benszyklus – müssen dabei berücksichtigt werden. Um herauszufinden, wie nachhaltig ein Produkt ist, müssen wir demnach die gesamte Lieferkette betrachten und auch den Ursprung untersuchen – und dieser fängt bereits bei den Rohmaterialien an.
Wie kann die Wahl eines Produkts oder Materials den Energieverbrauch eines Gebäudes beeinflus-sen? Wie können Produkte am Ende der Lebensdauer eines Gebäudes im Bauwesen wiederver-wendet werden? Kurz gesagt: Wir müssen uns das große Ganze anschauen. Nur so kann Wert geschaffen und eine nachhaltig bebaute Umwelt ermöglicht werden. Hier sind ein paar Vorschläge, die zum Ziel führen können.
BES 6001
Ressourcen müssen verantwortungsvoll eingesetzt und ihre Herkunft in der Lieferkette zurückver-folgt werden. Es ist wichtig zu verstehen, aus welchen Materialien die Rohstoffe bestehen. Nur dann können fundierte Entscheidungen über den verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen getroffen werden. BES-6001 ist ein unabhängiger Zertifizierungsstandard für verantwortungsbe-wusste Beschaffung, der die Rückverfolgbarkeit unterstützt. Produkte mit BES-6001-Zertifizierung wirken sich positiv auf die Bewertungsergebnisse von Gebäudezertifizierungssystemen wie BREAAM aus. Eine gute Bewertung kann zu einem verbesserten Ergebnis führen und leistet somit einen wichtigen Beitrag zur Nachhaltigkeit, während sich auch der Marktwert des Gebäudes ver-bessern kann. BES-6001 schafft Transparenz und gibt dem Kunden ein gutes Gefühl: Seine Produk-te sowie die gesamte Lieferkette, die an der Produktion beteiligt war, zeichnen sich durch hohes Verantwortungsbewusstsein aus. Im Jahr 2010 hat Tata Steel als erster Stahlhersteller die BES-6001-Zertifizierung für seine Colorcoat®-Produktreihe erhalten. Heute verfügen wir über das weltweit größte Portfolio an zertifizierten Produkten aus verantwortungsvoller Beschaffung.
Ökobilanzen (LCA)
Ein Blick auf die Ressourcen allein ist jedoch nicht ausreichend für eine nachhaltige Entscheidungs-findung. Während des gesamten Lebenszyklus müssen stets die Vorteile, aber auch die Belastun-gen von Produkten und Materialien abgewogen werden. Hierfür gibt es sogenannte Ökobilanzen (Life Cycle Assessment, LCA). Mit ihrer Hilfe werden Informationen über die Umweltauswirkungen eines Gebäudes von der Rohstoffgewinnung bis zum Ende der Lebensdauer gesammelt und zur Verfügung gestellt.
Ein Praxisbeispiel aus der Nutzungsphase eines Gebäudes: Das Design kann einen erheblichen Ein-fluss auf die Leistung haben. Beispielsweise können in gut gestalteten Wandpaneelen aus Stahl auch Photovoltaik-Paneele integriert werden. Zudem können sie eine optimale Luftdichtheit bie-ten, das Gebäude isolieren und sogar die Beleuchtungsanforderungen unterstützen, indem die Rückstrahlung des Sonnenlichts maximiert wird.
Energiesparen ist einfach. Kleine, stufenweise Verbesserungen können große Unterschiede ma-chen.
Kreislauf der Verbesserungen
In der Entwurfsphase werden wesentliche Entscheidungen über die Energieeinsparungen getrof-fen. Daher ist es entscheidend, in dieser frühen Phase gut informiert zu sein. Hersteller wie Tata Steel nehmen hier eine wichtige Rolle ein: Wir setzen erhebliche Mittel für Forschung und Entwick-lung ein und arbeiten mit weltweit führenden wissenschaftlichen Institutionen zusammen, um gemeinsam Wissen aufzubauen und Lösungen zu liefern. Die Zusammenarbeit mit Kunden, Archi-tekten und Bauverantwortlichen hilft der Forschung und der Produktentwicklung, optimale Lösun-gen zu finden. Für diese Entwicklung vereinen sich verschiedene Kompetenzen zu einem ganzheit-lichen Arbeitskonzept. Daraus ergibt sich ein Kreislauf der kontinuierlichen Verbesserungen.